Richard Anschütz beleuchtet in diesem Werk das Leben des berühmten deutschen Chemikers August Kekulé, der zugleich Anschütz' Lehrmeister und langjähriger Wegbegleiter war. Der Leser wird durch Kekulés Lebenslauf geführt: von der Jugendzeit über seine Lehr- und Wanderjahre bis hin zu seiner Zeit als Dozent und Professor in Heidelberg, Gent und Bonn. Anschütz verknüpft geschickt Kekulés wissenschaftliche Leistungen mit seiner Biographie und schafft ein lebendiges Bild von dessen Lebenswerk. Beigefügt sind Briefe von Fachgenossen, Zeichnungen, Schulzeugnisse und Fotografien. Zu den wichtigsten Errungenschaften Kekulés zählen die Ausarbeitung der Valenztheorie und die strukturelle Darstellung des Benzolringes, deren Kekulé'sche Strukturformeln oft als Fundament für zahlreiche Innovationen in der Chemie dienten. Richard Anschütz (1852–1937) wurde 1875 Assistent von Kekulé und blieb bis zu dessen Tod 1896 an seiner Seite. 1898 wurde er Kekulés Nachfolger als Institutsleiter und Professor für Chemie an der Bonner Universität, eine Position, die er bis zu seiner Emeritierung 1922 innehatte. Sein gemeinsam mit von Richter herausgegebenes Werk „Chemie der Kohlenstoffverbindungen oder organische Chemie“ war lange Zeit eines der wichtigsten Lehrbücher in diesem Bereich.
