Bachelorarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Ethnologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel dieser Arbeit ist es darzulegen, wie afghanische muslimische Frauen in Deutschland ihre Biografie verändern. Im Schatten des religiösen Fundamentalismus, die sie vom Leben verbannt, zum Tragen einer Burka vom Kindesalter gezwungen hat, finden sie in der Diaspora ganz neue Wege, ihre subjektive Identität neu zu definieren und sich in dem neuen sozialen Umfeld einzufinden. Primär soll die Frage erläutert werden, warum Frauen sich dazu entscheiden, dem Fundamentalismus den Rücken zu kehren und sich nicht mehr mit der Unterdrückung abzufinden. Es soll auf die Erkenntnisse und Erfahrungen der muslimischen Frauen, in Bezug auf eine säkulare Lebensweise in der Diaspora, eingegangen werden. Mithilfe von Interviews habe ich versucht, folgende Fragen zu beantworten. Wie wichtig ist für afghanische Frauen in der Diaspora, das eigene Selbstbild aus der Tradition und Herkunft, für ihre subjektive Identität? Welchen Einfluss hat die Diaspora auf die Selbstwahrnehmung? Es wurden 12 Interviews durchgeführt und anhand von Diaspora Theorien analysiert. Eine These lautet, dass Wunschvorstellungen zur Selbstverwirklichung der Frauen, resilient sind und trotz Fundamentalismus vorhanden. Eine zweite These ist, dass muslimische afghanische Frauen durchaus sehr selbstbewusst sind und bereit sich in ein Säkulares Umfeld neu definieren, in den meisten Fällen, die Chancen zur Selbstverwirklichung als Frau (und Mensch) nutzen und sich von den religiösen Lebensmodelle verabschieden. Desweiteren wird in der Arbeit auf den Paschtunwali Codex und den patriarchalischen Fundamentalismus der Taleban eingegangen, sowie auf die gescheiterte Säkularisierung Afghanistans.
Giovanna Silvestro Bücher


"Hindutva". Woher stammt der religiöse Nationalismus in Indien?
Historische Wurzeln und religiöse Identitäten
Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 2,7, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Ethnologie), Veranstaltung: Politisierte Religion, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ergründen des Phänomens der "Hinduisierung" Indiens, auch "Hindtuva" genannt, ist Hauptanliegen dieser Hausarbeit. Zunächst wird ein kurzes Porträt des hinduistischen Kulturerbes und des Hinduismus als Weltreligion skizziert, weil die Ideologie der "Hindutva"sich davon speist und Hinduismus, nach der Lehre Savarkars auch als "Zivilisation"definiert wird. Mit den Thesen Jürgensmeyers, Amstrongs und anderer Wissenschaftler soll auf das Zusammenspiel von Geschichte, politischen Rahmenbedingungen und der Entstehung von nationalistischem Gedankengut in Indien fokussiert werden. Die Wissenschaftler, auf deren Abhandlungen sich der Autor bezieht, geben einen theoretischen Rahmen vor, worin er eine umfassende Analyse der Schnittstelle erkennt zwischen den Ebenen der Politik und der Religion, die nur seit einigen Jahrhunderten formell getrennt wurden. Weil Aufklärung und Säkularismus, kulturelle und politische Prozesse der westlichen Nationen des 18. Jahrhunderts sind, fällt es uns umso schwerer, die Politisierung der Religion der Moderne zu akzeptieren. Die Frage der Synergien zwischen Religion und politischem Handeln, im besonderen Kontext des Antikolonialismus, soll vertieft werden. Die Thesen der in dieser Hausarbeit zitierten Autoren gründen auf Studien und Beobachtungen, wodurch sie gründliche Kenntnisse von Phänomenen wie religiöser Gewalt erlangt haben.