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Politische Wahlen in Wiesbaden im Kaiserreich

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Die Annexion des Herzogtums Nassau durch Preußen 1866 und die Begründung des Deut-schen Reiches 1871 schufen zusammen mit der Einführung des allgemeinen und gleichen Wahlrechts für den Norddeutschen Bundestag und dann den Reichstag völlig neue politische Voraussetzungen in Wiesbaden und seinem Umfeld. Diese Arbeit unternimmt auf Grund umfassender Auswertung des Quellenmaterials in Archiven und Bibliotheken für die Jahre 1867–1918 – mit stetem Ausblick auf die allgemeine Entwicklung insbesondere im Regie-rungsbezirk Wiesbaden – historische Wahlforschung, Wahlsoziologie und -geographie für den Reichstagswahlkreis Wiesbaden-Rheingau-Untertaunus und die preußischen Landtags-wahlkreise Kreisstadt Wiesbaden und Untertaunus sowie Landkreis Wiesbaden und Kreis Höchst. Während anfangs die liberale Fortschrittspartei, wie zuvor im Herzogtum Nassau, die ton-angebende Kraft war, wandelte sich durch die fortschreitende Industrialisierung das Bild entscheidend. Nun gewannen die Sozialdemokraten immer größere Stimmenanteile und verdrängten die zunächst dominierenden Linksliberalen aus ihrer führenden Position, verloren jedoch bei der letzten Reichstagswahl vor dem Ersten Weltkrieg im Jahre 1912 die Stichwahl gegen die Nationalliberalen. In ausgewogener Beurteilung der Zeitverhältnisse leistet das Buch über das landeshistorische Interesse hinaus auch einen Beitrag zur Klärung der vieldiskutierten Fragen nach Struktur und „politischer Kultur“ des Kaiserreiches sowie zur Geschichte des deutschen Parlamentarismus.

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1988

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