Personalabbau und Altersstruktur
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Von konjunkturell bedingtem Beschäftigungsabbau sind die verschiedenen Altersgruppen am Arbeitsmarkt nicht gleichmäßig, sondern die jüngsten wie die ältesten Arbeitskräfte überproportional betroffen. Zu den von den Unternehmen am häufigsten angewendeten Anpassungsinstrumenten zählen einerseits Rekrutierungs- und Übernahmestopps, die Kürzung von Ausbildungsbudgets und die Entlassung jüngerer Arbeitnehmer, andererseits kostenträchtige Frühverrentungsprogramme. Die Zwangsläufigkeit dieser altersselektiven Personalanpassungen resultiert nicht zuletzt aus dem empirischen Faktum meist stabiler Beschäftigungsverhältnisse. Entlang der Senioritäts- und Altersdimension der Belegschaften streuen sowohl die Entlassungskosten als auch das Verhältnis von Produktivität und Lohn als wesentliche Einflußgrößen der Personalabbauentscheidung. Um diese Zusammenhänge zu untermauern und zu quantifizieren, werden im Zuge dieser Arbeit unterschiedliche arbeitsökonomische Theorien herangezogen, die auf implizite Vereinbarungen im Rahmen von dauerhaft angelegten Arbeitsverträgen abstellen. Darüber hinaus werden die institutionellen Rahmenbedingungen - insbesondere einschlägige Regelungen des Arbeits- und Sozialrecht - analysiert. Ein investitionstheoretisches Entscheidungsmodell verknüpft die verschiedenen Einflußfaktoren; seine simulative Anwendung führt zu Ergebnissen, die mit dem Ausgangsphänomen und den Befunden der Sekundäranalyse einer Betriebsbefragung in Einklang stehen.