Geschichte - Landschaft - Reisen
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In dem Band wird eine historisch-politische Didaktik der Bildungsreise entworfen. Er umfaßt erstmals eine theoretisch-kategoriale Grundlegung, die Entwicklung zweier Reisekonzepte (Frankreich/Rußland) zum Themenkreis Nationalismus und zeigt an berühmten Beispielen der Reiseliteratur die lange kulturgeschichtliche Tradition des neuen Zugriffs auf. Reisen bildet - dies ist eine fast sprichwörtliche Weisheit. Der vorliegende Band untersucht für den historisch-politischen Bereich, welche Lern- und Bildungsprozesse auf Studienreisen möglich und wie sie didaktisch zu fundieren sind. Dabei erscheint das lange Zeit von der Geschichtsdidaktik stiefmütterlich behandelte Lernfeld der Erwachsenenbildung als ein Bereich, der mit der gesellschaftlichen Entwicklung zur Freizeitgesellschaft und dem selbst in Rezessionszeiten prosperierenden Sektor der Bildungsreisen immer wichtiger wird. Die Arbeit unternimmt erstmals eine theoretisch-kategoriale, d. h. geschichts- und politikdidaktische Grundlegung, die der Autor anschließend auf zwei Reisemodelle in die Praxis des anspruchsvollen Bildungstourismus überträgt. Die Reisekonzepte beziehen sich anhand symbolträchtiger Besichtigungsziele wie Sedan, Paris, Moskau, St. Petersburg und Wolgograd (Stalingrad) auf das Thema Nationalismus, das an den Beispielen der deutsch-französischen und der deutsch-russischen Beziehungsgeschichte, an ihren kriegerisch-nationalistischen und völkerverbindend-transnationalen (europäischen) Traditionen aufgearbeitet wird. Im abschließenden historisch-literarischen Teil geht es um die lange kulturhistorische Dimension der Bildungsreise, die der Verfasser in einer geschichts- und politikdidaktisch inspirierten Sichtung von ausgewählten Werken der Reiseliteratur entfaltet (Goethes Italienische Reise, Fontanes Wanderungen etc.). Empfehlenswert für: Erwachsenenbildungseinrichtungen, Bildungsreiseveranstalter, Lehrer.