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Ahî wie kristenlîche nû der bâbest lachet

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Susanne Padbergs Arbeit über die sieben antiklerikalen Sangsprüche in Walthers Unmutston informiert im ersten Teil über die kirchenkritische politische Lyrik Walthers von der Vogelweide und ordnet sie in die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen am Beginn des 13. Jahrhunderts ein (Imperium Romanum, Fünfter Kreuzzug, mittelalterliches Buß- und Ablasswesen, Stadt und Literatur, Leben Walthers zwischen 1212 und 1220). Die Edition der sieben antiklerikalen Sangsprüche, nebst Zeilenkommentar, Übersetzung und Interpretation, bildet die Grundlage für eine Neubewertung der sieben Texte: „Der normale Rezeptionsprozess von Spruchdichtung scheint bei diesen Strophen verkehrt: Die Vorstellung, dass ein Publikum bereits auf den Vortrag des Sängers wartet, um seine Hohn- und Schmähstrophen gegen den Papst anzuhören, will nicht recht zu ihnen passen. Eher könnte sie der Sänger vorgetragen haben, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er weiß noch nicht, wer ihm zuhören wird. Daher versucht er möglichst viele potentielle Rezipienten anzusprechen.“ Dass Walthers Kritik von weitreichender Wirkung war, bezweifelt die Autorin allerdings. Sie zählt die Situation, in der Walther die sieben Strophen dichtete, „zu den dunkelsten Abschnitten seines Lebens“. Das Resümee Padbergs wird ergänzt durch Exkurse zur Stellung Walthers zu den religiösen Bewegungen des 12. und 13. Jahrhunderts, zum Judas-Bild, zum Thema Geistlichkeit und Sexualität und zum Nationalbewusstsein Walthers. Das Buch ist als Seminargrundlage für die Arbeit mit Walther-Texten besonders geeignet. So richtet sich der Kommentar ausdrücklich auch an den studentischen Leser.

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ISBN
9783924670276

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1997

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