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Einstellungen der Landwirte zu selbständigen Erwerbskombinationen

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Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe, die trotz weiterer Rationalisierungsbestrebungen keine ausreichenden Gewinne mehr erwirtschaften können, nimmt ständig zu. Die Produktionskapazitäten sind für den Vollerwerb vielfach zu klein, während der Preis- und Einkommensdruck durch den technischen Fortschritt und die damit verbundene Produktivitätssteigerung einerseits und die zunehmende Internationalisierung der Landwirtschaft andererseits weiter zunimmt. Dazu kommen steigende Lebenshaltungskosten, so dass in vielen Fällen der landwirtschaftliche Betrieb als alleinige Existenzgrundlage für die landwirtschaftliche Familie nicht mehr ausreicht. Diese Situation zwingt immer mehr Betriebsleiterfamilien dazu, stärker nach neuen Möglichkeiten der Einkommenserzielung zu suchen, wodurch die Bedeutung der Mehrfachbeschäftigung steigt. Erwerbskombinationen sind eine Möglichkeit, die wirtschaftliche Basis des Betriebs zu erweitern, die familiäre Existenz im ländlichen Raum zu sichern und den landwirtschaftlichen Betrieb für die nächste Generation zu erhalten. Allerdings stehen viele Landwirte Erwerbskombinationen skeptisch oder sogar ablehnend gegenüber. Es widerspricht ihrem Selbstverständnis, wenn die landwirtschaftliche Erzeugung nicht mehr Grundlage der familiären Existenz ist. Für manche Familien ist auch die Angst, zu scheitern und an Ansehen zu verlieren, groß. Sie verharren lieber beim Althergebrachten, anstatt etwas Neues auszuprobieren. In dieser Arbeit werden die Einflussfaktoren auf die unterschiedlichen Verhaltensweisen landwirtschaftlicher Familien analysiert. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Werthaltungen und Überzeugungen der landwirtschaftlichen Haushalte gelegt, da diese vielfach die Entscheidungen hinsichtlich der betrieblichen Entwicklung maßgeblich beeinflussen und damit letztlich auch den Verlauf des Strukturwandels. Es wird untersucht, wie die Landwirtsfamilien selbst ihre Situation beurteilen und welche Chancen sie für sich und den Betrieb in Zukunft, auch im Hinblick auf die Hofnachfolge, sehen. Ziel der zugrunde liegenden mündlichen Befragung war es, die Einstellungen zu Erwerbskombinationen und die subjektiven und objektiven Bestimmungsgründe für oder gegen die Aufnahme einer Erwerbskombination zu ermitteln. Bei den landwirtschaftlichen Betrieben, die bereits Erwerbskombination betreiben, wurde ihre Zufriedenheit mit der gegenwärtigen Lage sowie ihre Zukunftsvorstellungen vor allem im Hinblick auf die zukünftige betriebliche Organisation untersucht, um Zukunftsentwicklung und Beständigkeit dieser Wirtschaftsform einschätzen zu können.

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1999

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