Nonverbale Kommunikation mit Sterbenden
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Die nonverbale Kommunikation erfolgt über sinnliches Wahrnehmen: Hören, Sehen, Fühlen. Die Sinne stellen die Verbindung zur Welt her. In einer annehmenden Beziehung durch einen Begleiter, der sich mit seinen eigenen Verlust- und Todesängsten auseinander gesetzt hat, wird eine Öffnung des Sterbenden für die Welt, in der er bis zuletzt lebt, unterstützt. So wichtig die Sprache für die Klärung von Konflikten sein kann, so überflüssig oder gar störend kann sie in der letzten großen Lebenskrise werden. Im Sterben steht sie in der Endphase oft gar nicht zur Verfügung. Umso deutlicher tritt hervor, dass die Körpersprache die Sprache der Beziehung ist. Ebenso wie am Lebensanfang wird sie am Lebensende wieder zum wesentlichen Mittel des Dialogs. Durch sie erlebt der Sterbende über die sinnliche Wahrnehmung hinaus Annahme und Aufgehobensein, was der Bedrohung der Identität wesentlich entgegenwirkt und auf seinem Weg, diese Welt zu verlassen, stärkt. Eine Kommunikation über kreative Medien unterstützt eine Verarbeitung psychischer Prozesse über die Sinne. Abschiednehmen und Loslassen bleiben in Fluss und können sichtbar und hörbar gestaltet werden. Über die neueren Ergebnisse aus der Säuglingsforschung mit der Interaktionsbedürftigkeit des Kleinkindes, dem Identitätsmodell aus der integrativen Therapie von Petzold und Aspekten aus der Kommunikationsforschung wird in der Arbeit die Angewiesenheit des Menschen auf Kommunikation im Sterben dargelegt, auch wenn die Sprache versiegt. In der zweiten Hälfte der Publikation wird der Frage nachgegangen, wie diese Beziehung kommuniziert werden kann, ohne dass die Sprache zur Verfügung steht, welche Vielfalt an Möglichkeiten dem Menschen zur Verfügung stehen, um einen Sterbenden einfühlsam und angemessen an seinem Lebensende zu begleiten.