Daphnis et Chloé von Jacques Offenbach
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Die promovierte klassische Philologin und Musikwissenschaftlerin Ute Mittelberg arbeitet in diesem Offenbach-Forschungs-Beitrag interdisziplinär: Der erste Teil ihrer Studie ist ein Beitrag zur Libretto-Forschung. Ausgehend von einer antiken Hirtengeschichte, entstehen in dichter Folge in der Mitte des 19. Jahrhunderts mehrere eng verwandte Vaudevilles - bis hin zur Offenbachschen Textvorlage. Synopsen lassen im dritten Teil den Leser diese Wandlungen nachvollziehen. Im zweiten Teil der Studie analysiert die Autorin - trotz prekärer Autographen-Situation - Offenbachs äußerlich „leichte“, in der Faktur aber sehr fein gearbeitete Kompositionsweise: Bewusst und wiederholt eingesetzte musikalische Stilmittel - für bestimmte Situationen charakteristische Tonarten wie Taktarten und eine konsequente, am Inhalt orientierte Instrumentierung - präsentieren sowohl eine Musik von entfachender Rhythmik, von entwaffnendem Esprit und mit rasanten Tempi, aber auch eine Musik, in denen romantisches und bukolisches Sentiment auf charmante Weise den Hörer umschmeicheln.