Industrielandschaften
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Bernd und Hilla Becher haben die internationale Photographieszene der letzten Jahrzehnte geprägt wie niemand sonst. Der Stil ihrer photographischen Arbeiten, anzusiedeln zwischen typologischer Dokumentation und Konzeptkunst, steht in der Nachfolge eines Karl Blossfeldt, August Sander und Albert Renger-Patzsch. Mit ihrer konsequenten Fortführung der neusachlichen Photographie der 20er Jahre begründeten sie die heute weltweit erfolg reiche Becher-Schule. Unser Verlag begleitet das photographische Schaffen der beiden Künstler schon seit vielen Jahren mit Publikationen zur Dokumentation industrieller Grundformen wie z. B. Hochöfen, Fördertürme oder Gasbehälter. Industrielandschaften, 2002 bei uns erschienen, stellte ein Novum dar: Bernd und Hilla Becher gingen hier erstmals über den streng sachlichen Ansatz der Industriephotographie hinaus, indem sie die Anlagen in ihrem landschaftlichen Umfeld zeigten. Funktionale Gebäude stehen nun in einem Kontext, vom Menschen veränderte und gestaltete Kultur- und Landschaftsformen kommen in den Blick. Die Bilder erhalten dadurch eine beinahe erzählerische Komponente. Für Kenner der Becher-Photographie eine ungewohnte Sichtweise, die jedoch eine überraschende Bereicherung darstellt und auch neuen Photointeressierten den Blick auf ein zentrales Kapitel europäischer Photokunst eröffnen mag. Der Band erscheint in unveränderter Neuauflage.