Rede, Vielfalt!
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Vom enfant terrible zum Oscarpreisträger: Trotz aller stilistischen und thematischen Wandlungen ist sich der spanische Filmemacher Pedro Almodóvar in einer Hinsicht treu geblieben. In all seinen Filmen feiert er die dialogische Offenheit, das Aufeinandertreffen verschiedener Stimmen, Texte, Medien, Lebensentwürfe. Überbordende fremde Reden durchziehen die eigene Autorrede. Das Konzept der fremden Rede, das von dem russischen Sprach- und Kulturwissenschaftler Michail M. Bachtin entwickelt worden ist, läßt sich nicht nur grundsätzlich für das Medium Film fruchtbar machen, vielmehr eignet es sich trefflich, um die von Almodóvar propagierte Porosität zwischen unterschiedlichen Erzählebenen wie auch Weltbildern zu beschreiben. Dabei steht das komplexe Spiel mit anderen Filmen, Medien und diskursiven Sinnpositionen stets im Dienste eines Plädoyers für Freiheit und Gleichheit, für das Akzeptieren der Differenz.