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Exilwelten der 30er Jahre

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In der Forschung zum deutschsprachigen Exilroman herrscht eine eigentümliche Reserve ausgerechnet jenen Erzählwerken gegenüber, die die Exilsituation selbst zum Thema haben. Wo nicht nur aus den Erfahrungen der Flucht und der Vertreibung heraus geschrieben wird, sondern explizit über sie, dort, so die approbierte Lehrmeinung, mangelt es allzu leicht an Objektivität und Distanz. Dementsprechend ist es kaum verwunderlich, wenn der autothematische Exilroman häufig als der ästhetisch minderwertige Bruder des Deutschland-Romans und der großen historischen Epik figuriert. – Selbst die lebhafte Klaus-Mann-Forschung hat die zwei Exilanten-Romane Klaus Manns Flucht in den Norden und Der Vulkan in ihrer Gleichzeitigkeit von Unmittelbarkeit und distanzierender Kritik noch nicht gebührend erkannt und gewürdigt. – Das Buch widmet sich insbesondere diesem Aspekt der beiden Romane, die Anfang und Ende der wichtigsten Schaffensperiode Klaus Manns markieren. Mit ihrem bewußten Blick auf den Exilalltag, auf Fragen der Akkulturation, des Kulturschocks und Kulturtransfers – dies hebt der Verfasser eindringlich hervor – lösen sie sich von der Polarisierung zwischen Tätern und Opfern, Guten und Bösen ab und fragen den selbstkritischen Impulsen und Tendenzen der Emigranten nach – bis hin zu ihren offenen und geheimen Affinitäten und Verwandtschaften mit dem Faschismus und Nazismus. Dieser Zusammenhang zeigt sich in einer provokanten Frage, die in den Tagebüchern Klaus Manns zu finden ist: „Wie weit ist selbst der Gegner von der Naziideologie beeinflußt?“ (K. M.).

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2003

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