Pädagogisierung, Entpolitisierung und Verwaltung eines gesellschaftlichen Problems?
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Trotz der beachtlichen Karriere der »Schuldnerberatung« ist eine erziehungs- und sozialwissenschaftliche Beschäftigung mit dem Arbeitsfeld kaum vorhanden. Es fehlt allemal ein systematischer Versuch, den Institutionalisierungsprozess des Arbeitsfeldes zum Gegenstand der Reflexion zu machen. Die vorliegende Untersuchung nimmt in analytischer Weise Bezug auf Fachdiskurse um die spezifischen »sozialen Probleme« und »Problembearbeitungen«. Über das Aufdecken, das Freilegen und das gesellschaftliche Kontextualisieren von relevanten Deutungen, Deutungsmustern und Deutungsstrategien wird die Institutionalisierung des Arbeitsfeldes als ein von diversen Interessengruppen betriebener konfliktärer Prozess rekonstruiert. Mit dieser Studie legt der Verfasser eine empirisch fundierte Kritik einer sozialstaatlichen Teilinstitution vor; sie ist zunächst zu verstehen als ein Reflexionsangebot an die Soziale Arbeit und dort besonders an die Akteure des Arbeitsfeldes »Schuldnerberatung«. Auf dieser Grundlage könnte darüber nachgedacht und politisch verhandelt werden, »ob wir das wirklich so haben wollen«.