Neue Schulbaukonzepte in Nordrhein-Westfalen nach dem Zweiten Weltkrieg
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Die Arbeit legt die Entwicklung und die Realisierung von Schulbaukonzepten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Nordrhein-Westfalen dar. Damit schließt die Untersuchung einerseits eine Lücke in der deutschen Architekturgeschichte der Wiederaufbaujahre, andererseits komplettiert sie die Geschichte des Schulbaus. Auf organisatorischer Ebene wird untersucht, wie der Schulbau in Nordrhein-Westfalen, als Teil der Britischen Besatzungszone, verwaltungstechnisch wiederaufgeb wurde. In diesem Kontext spielen die Einflüsse des britischen Militärs in den damals noch eigenständigen Provinzen Nordrhein und Westfalen bis zur Gründung des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen eine Rolle. Darüber hinaus wird die Entwicklung der nordrhein-westfälischen Schulbaurichtlinien von der ersten Tagung (1948) bis zu ihrem Erlass (1954) dokumentiert. Die Planung neuer Schulen nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches ist nicht ohne pädagogisches Hintergrundwissen nachzuvollziehen. Deshalb liefert die Erläuterung der pädagogischen Konzepte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts den dritten Baustein zum Verständnis der Nachkriegsentwicklungen auf dem Gebiet des Schulbaus. Die Realisierung von Schulbaukonzepten wird anhand der Höheren Schulen im Regierungsbezirk Münster überprüft. Grundlage ist eine detaillierte Katalogisierung der zwischen 1945 und 1960 neu entworfenen Gymnasien. In diesem Rahmen wird erörtert, wie die zuvor herausgestellten baulichen, organisatorischen und pädagogischen Aspekte in die Gestalt der Schulen eingeflossen sind: Inwieweit spielten internationale Vorbilder und die Empfehlungen der Baurichtlinien eine Rolle und inwiefern lassen sich generelle Aussagen über den Bau von Höheren Schulen im Regierungsbezirk Münster treffen?