Die Umweltverträglichkeitsprüfung in der internationalen Kreditvergabe
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Das Ziel dieser Arbeit ist eine umfassende Analyse und Diskussion der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) in der internationalen Kreditvergabe. Von den Umwelt- und Sozialstandards verschiedener Finanzierungsinstitutionen haben sich die Verfahrensrichtlinie (Environment Assessment) und die qualitativen Richtlinien der International Bank for Reconstruction and Development (IBRD) und der International Finance Corporation (IFC) durchgesetzt. Beide Organisationen gehören zur Weltbankgruppe. Die Bedeutung ihrer Umwelt- und Sozialrichtlinien, die zur Durchführung der Umweltrisikoanalyse im Rahmen der Kreditwürdigkeitsprüfung entwickelt wurden, ist 2003 durch eine Initiative der Geschäftsbanken deutlich gestiegen. Hintergrund dieser Initiative ist die Einsicht vieler Banken, dass ökologische und soziale Risiken auch Kredit-, Haftungs- und Reputationsrisiken sind. Im Rahmen der sog. Equator-Principles Initiative verpflichten sich die beteiligten Banken zur Einhaltung der Standards der IFC. In der Arbeit wird die Eigenschaft der Umwelt- und Sozialstandards von IBRD und IFC als Soft-Law- Instrument herausgearbeitet, ihre institutionelle Einbindung dargestellt und die Einflussfaktoren zusammengestellt, die auf die Entwicklung, Anwendung und Aktualisierung der Standards einwirken. Die aktuellen Harmonisierungsbestrebungen multilateraler Banken sowie bilateraler Banken und Exportkreditversicherer werden diskutiert. Chancen und Risiken bei der Anwendung der Standards werden anhand von zwei Fallbeispielen aus dem Ölleitungsbau untersucht. Die Komplexität der Umweltrisikoanalyse für diese Infrastrukturmaßnahme wird im Rahmen einer Diskussion der Eigenschaften des Vorhabenstyps „Pipelinebau“ erläutert. Die Arbeit endet mit einer ausführlichen Diskussion erkennbarer Entwicklungstrends wie der wachsenden Bedeutung sozialer Aspekte, der Berechnung von Treibhausgasemissionen und der Forderung zur Erarbeitung von Regional - UVPs.