Emanzipation ist Ehrensache
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Töchter türkischer Zuwanderer – ihre Lebensverläufe bewegen sich in einem Spannungsfeld zwischen „Integration“ und „neuer Tradition“. Noch im Erwachsenenalter spielt die Norm der Jungfräulichkeit bis zur Ehe eine zentrale Rolle, denn vieles hängt davon ab: der Status der jungen Frauen im türkischen Netzwerk, die Qualität der Familienbeziehungen und die Möglichkeiten der Partnerwahl. Die vorliegende Studie bietet einen vielschichtigen Einblick in aktuelle Lebenssituationen junger Frauen türkischer Herkunft in Deutschland. Anhand einer hermeneutischen Analyse qualitativer Interviews rekonstruiert die Autorin aus soziologischer Perspektive sowohl die Sichtweisen der Frauen als auch übergreifende Handlungsmuster. Wie gestalten die Frauen ihre Sexualität und Partnerwahl vor dem Hintergrund der Erwartungshaltungen ihrer Familien und den Optionen der Aufnahmegesellschaft? Welchen Einfluss haben die Freundschafts- und Familienbeziehungen auf die Lebensverläufe der Frauen? Aus den Interviews wird sichtbar, wie die jungen Frauen in „Interkulturellen Zwischenwelten“ neue Handlungsorientierungen entwickeln – jenseits etablierter Handlungsmuster des ethnischen Netzwerks und der Aufnahmegesellschaft. Die Studie wurde mit dem „Marianne-Menzzer-Förderpreis zur Geschlechterforschung 2004“ ausgezeichnet