Die politische Wissenschaft an der Universität Jena zwischen Revolution und Reichsgründung
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In Anbetracht knapper öffentlicher finanzieller Mittel und ständigen Forderungen nach wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Innovationen wird zunehmend über den praktischen Nutzwert verschiedener geisteswissenschaftlicher Fachgebiete der Universitäten diskutiert und dieser Wert – nicht ganz zu Unrecht – in Frage gestellt. Die zum Teil sehr praxisorientierten Wurzeln dieser Wissenschaftsgebiete sind im Laufe ihrer Entwicklung vielfach einer zunehmend theoretischer werdenden Lehre gewichen. Anhand der Politischen Wissenschaft als sozial- bzw. geisteswissenschaftliches Hochschulfach soll dessen anwendungsorientierter Ursprung in der Kameralistik dokumentiert werden. Die Herausbildung der politikwissenschaftlichen Lehre wird im Spiegel bedeutender zeitgeschichtlicher Ereignisse des 19. Jahrhunderts betrachtet. In diesem historischen Rahmen werden die Wechselbeziehung und die gegenseitige Beeinflussung zwischen den Lehrenden und Studierenden dieses Hochschulfaches und den gesellschaftspolitischen Ereignissen erläutert. Damit bietet die vorliegende Arbeit einen Anstoß in eine stärker anwendungsorientierte politikwissenschaftliche Lehre, die – befürwortenden wie kritischen – Diskussionen über aktuelle politische Entwicklungen breiten Raum gibt.