Kunst in Produktion
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Bis zum Untergang des SED-Staates galt die bildende Kunst der DDR als signifikanter Träger von Politik und Ideologie. In ihrer primär bewusstseinsbildenden und identitätsstiftenden Funktion nahm die Illustration der sozialistischen Fortschritts- und Zukunftsutopie eine zentrale Rolle ein. Mit Hilfe des kulturpolitischen Lenkungs- und Repressionsapparates hielt die SED-Führung die Künstler vor allem zur thematischen Auseinandersetzung mit der Arbeitswelt an, da der Werktätige als moralisches Leitbild der Gesellschaft fungierte, und verpflichtete überdies die volkseigenen Betriebe zum Mäzenatentum. Eingebettet in die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und institutionellen Rahmenbedingungen untersucht die Autorin anhand zahlreicher künstlerischer Arbeiten die Funktionalisierung von bildender Kunst am weit gefassten Themenkomplex »Arbeit«. Dabei geht sie unter anderem den Fragen nach, in welcher Form die Einbindung der Betriebe in die Kunstpolitik stattfand und inwiefern die künstlerische Auseinandersetzung von wechselnden formal- und inhaltsästhetischen Vorgaben gekennzeichnet war.