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Qualitätssicherung im Journalismus

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Das Bundesverfassungsgericht hat wiederholt betont, welche elementare Rolle die Presse in unserer Gesellschaft spielt. Sie ist ein Wesenselement des freiheitlichen Staates, wobei insbesondere die freie regelmäßig erscheinende politische Presse für die moderne Demokratie unentbehrlich ist. Der Bürger ist gefordert, politische Entscheidungen zu treffen, die voraussetzen, dass er umfassend informiert ist und die Meinungen, die andere sich gebildet haben, kennt und gegeneinander abwägen kann. Hierfür muss sichergestellt sein, dass die Informationen, die der Bürger der Presse entnimmt, richtig und vollständig sind. Indem die Presse Nachrichten, Meinungen, Berichte veröffentlicht, schafft sie zugleich eine Voraussetzung der Demokratie, nämlich die Bürger teilnehmen zu lassen an allem, was das Gemeinwohl betrifft. Betrachtet man diese Aufgabe der Presse, stellt sich die Frage, inwieweit durch die Sicherstellung journalistischer Qualität erreicht werden kann, dass sie ihrer Aufgabe gerecht wird. Die Studie geht, nach dem Versuch, Qualität im Journalismus zu definieren, auf einzelne Ursachen des zu konstatierenden Qualitätsverlusts ein. Zunächst ist Pressequalität ein Erfahrungsgut, das sich zunehmender Entwertung ausgesetzt sieht. Kommerzialisierung und Technisierung führen zu einem Kosten- statt einem Qualitätswettbewerb und die Einflüsse der Öffentlichkeitsarbeit auf die redaktionelle Arbeit verfälschen zu oft die journalistische Leistung. Schließlich zeigt sich, dass auch die Tätigkeit des Presserates kaum Wirkung auf die Arbeit und das Selbstverständnis der Presse hat. Da es aufgrund der Staatsfreiheit der Presse problematisch ist, qualitätssichernde Maßnahmen durch staatliche Lenkung zu installieren, stellt sich die Frage, welche Möglichkeiten in managementwissenschaftlicher Sicht bestehen. Hervorzuheben sind dabei das Qualitätsmanagement der DIN EN ISO 9000 Normen und das Konzept des Total Quality Management. Eine ganzheitliche Ausrichtung des Medienunternehmens auf Qualität erfordert die Entwicklung und Umsetzung eines geeigneten, d. h. die individuellen Bedürfnisse und Ressourcen des Unternehmens berücksichtigenden, Qualitätsmanagementkonzepts. Gerade weil das Total Quality Management dabei nicht nur auf ökonomischen Denkprozessen beruht, sondern alle andere Faktoren und Kriterien zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit mit einbezieht, ist für die Medienpraxis besonders geeignet. Zu erkennen ist dabei, dass qualitätsorientiertes Management journalistische Freiräume nicht begrenzt und auch nicht die journalistische Kreativität hemmt, sondern erst die Bedingungen für diese schafft.

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2006

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