Kuckucksuhren in Baku
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Stellen Sie sich vor, Sie wollen dem deutschen Alltag entfliehen. Sie reisen in ein Land, das in keinem Neckermann-Katalog angeboten wird. Sie fühlen sich als Rebell und Abenteurer. Und dann stoßen Sie ausgerechnet auf kurioses Deutschtum. Überall. In Deutschland ist es grau, das Fernsehen verkündet am laufenden Band schlechte Botschaften. Also nichts wie weg und auf in ein wildes Land, wo das Leben noch pulsiert. Und so macht sich Ingo Petz auf nach Aserbaidschan. Ein Land, wo ihn niemand erwartet und in das sich selten auch nur ein Rucksacktourist verirrt. Ein Land, das nach Öl, Salz und Smog riecht und in dem das Taxifahren eine Philosophie noire ist. Vor allem aber ein Land, in dem sich das Leben noch echt anfühlt und in dem täglich die unglaublichsten Dinge passieren. Und ihm wird klar: Dies ist ein Land für Rebellen, man muss sich ihm aussetzen und wird nie mehr derselbe sein. Je mehr Ingo Petz in die Skurrilitäten des aserbaidschanischen Alltags eindringt, desto ferner und irrealer erscheint ihm sein eigenes Land. Doch dann wird er auf der Straße mit den Worten »Oli Kahn!« gegrüßt und hört von Studenten: Das Paradies, das liege in Deutschland. Und da weiß er: Bei dieser Reise erfährt er nicht nur viel über das melancholische Land am Kaukasus, sondern auch einiges über Deutschland.