Die Besteuerung von Aktienoptionen für Manager
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Der Verfasser analysiert unter Bezugnahme auf den finanzwissenschaftlichen Einkommensbegriff der Reinvermögenszugangstheorie und anhand der Kriterien der steuerlichen Gleichbehandlung und der Entscheidungsneutralität die Besteuerung von Aktienoptionen als Vergütungsbestandteil von Managern. Es werden insbesondere die Fragen des Besteuerungszeitpunkts, der steuerlichen Bemessungsgrundlage, der sachlichen Zuordnung der Aktienoptionen zu einer Einkunftsart sowie der steuerlichen Behandlung der Optionskosten aus einer finanzwissenschaftlichen Perspektive diskutiert. Gegenstand der Untersuchung ist der gesamte Lebenszyklus eines Aktienoptionsplans. Auf der Grundlage der Resultate wird ein eigener Lösungsvorschlag zur Besteuerung von Aktienoptionen unterbreitet, der versucht, den genannten finanzwissenschaftlichen Besteuerungspostulaten gleichermaßen Genüge zu tun. Weiterhin erörtert der Autor im Rahmen eines Prinzipal-Agent-Modells die bislang wenig untersuchte Frage, welche Wirkungen verschiedene Varianten der Aktienoptionsbesteuerung auf die Anreize der Manager ausüben, im Sinne der Anteilseigner zu agieren. Ergründet wird demnach ein weiterer, speziell die Aktienoptionen betreffender Neutralitätsgesichtspunkt der Besteuerung. Um diesen Aspekt zu diskutieren, ist es zunächst erforderlich, die theoretischen Handlungs- und Entscheidungsmöglichkeiten, die einem Manager im Rahmen seiner Tätigkeit zur Verfügung stehen, mit Hilfe eines erweiterten Prinzipal-Agent-Modells zu analysieren. Somit können einerseits Aussagen darüber getroffen werden, welche Anreize prinzipiell aus volkswirtschaftlicher Sicht für Führungskräfte durch eine variable Vergütung gesetzt werden sollten. Andererseits können - anknüpfend daran - die speziellen individuellen Anreize, die von Aktienoptionen ausgehen, bewertet werden. Dies ermöglicht es zu beurteilen, ob und ggf. welche der durch Aktienoptionen induzierten Anreizwirkungen grundsätzlich steuerlich neutral zu behandeln sind und demzufolge besondere Berücksichtigung in der Untersuchung finden können. Auf der Grundlage der theoretischen Ergebnisse beurteilt der Autor dann die steuerrechtliche und handelsbilanzielle Behandlung von Aktienoptionen im internationalen Kontext und stellt dar, inwiefern den Postulaten der Gleichbehandlung und der Neutralität sowie der Anreizsetzung in Deutschland, den USA und der Schweiz Rechnung getragen wird. Ferner wird mittels der sogenannten „global contracting perspective“ die steuerliche Vorteilhaftigkeit von Aktienoptionen im Vergleich zu anderen Vergütungsformen analysiert. Komplettiert wird die Studie schließlich durch die Untersuchung der Frage, welche Folgen die im internationalen Vergleich unterschiedliche steuerliche Behandlung von Aktienoptionen bei grenzüberschreitenden Faktoreinsatz- und Wohnsitzortentscheidungen hat. Dies wird anhand der Gebote der Exportneutralität und der internationalen Gleichbehandlung beurteilt.