Aktieneigentum, "wahrer Wert" und Börsenkurs
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Die Arbeit untersucht im Kern, inwieweit Börsenkurse bei Anteilsbewertung börsennotierter Unternehmen berücksichtigt werden dürfen und zu berücksichtigen sind. Dazu wird die Aussagefähigkeit von Kurswerten anhand der Preisbildung an Kapitalmärkten analysiert und Instrumenten der Unternehmens- und Anteilsbewertung, sowie rechtlichen Erfordernissen gegenübergestellt. Die Ergebnisse werden auf verschiedene gesellschafts- und übernahmenrechtlich veranlasste Bewertungssituationen angewandt und einzeln analysiert. Anwendungsfälle sind sowohl der konzernrechtliche Ausgleich und die Abfindung, sowie die Entschädigungsbemessung in Fällen von Eingliederung, Squeeze-out, Verschmelzung und Delisting. Die Untersuchung ist auf der Schnittstelle zwischen Verfassungs-, Konzern- und Kapitalmarktrecht, sowie betriebswirtschaftlicher Unternehmensbewertung und Theorien der Preisbildung an Kapitalmärkten angesiedelt. Sie findet statt aus Anlass der Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts und des Bundesgerichthofs in Sachen „Feldmühle“, „DAT/Altana“ und nachfolgender Entscheidungen. Insbesondere soll die aktuell sehr lebhaft geführte Diskussion um den maßgeblichen Handelszeitraum für einen realitätsnahen Wert einer Aktie durch diese Schrift bereichert werden. Herausgearbeitet wird insbesondere der verfassungsrechtliche Schutzgehalt hinsichtlich des in der Aktie verkörperten Eigentums, zur Beurteilung, inwieweit die Prägung eines „Aktienverfassungsrechts“ und „Aktieneigentums“ festgestellt werden kann. In einem eigenen Kapitel werden die Gegebenheiten nach österreichischem Recht berücksichtigt. Ein weitgehend mit den deutschen Normen übereinstimmendes gesellschafts- und kapitalmarktrechtliches Umfeld erfordert eine gesonderte Betrachtung des verfassungsrechtlichen Eigentumsschutzes, um Erkenntnisse der deutschen Rechtsprechung auch für den österreichischen Rechtskreis nutzbar zu machen. Prozessual finden Anfechtungsklage und aktienrechtliches Spruchverfahren besondere Berücksichtigung.