Unsere Harz-Küche
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Die Entdeckung der „Harz-Küche“ „Die Harzer beklagen seit jeher, dass es eine spezielle Harzer Esskultur im Gegensatz zu den meisten anderen deutschen Landschaften nicht gäbe. Das erinnert mich an jenen Sachsen, der sich nach einer Rundreise durch Deutschland darüber wunderte, dass die Menschen aller Landschaften einen eigenen Dialekt besäßen, um dann bedauernd festzustellen:, Nur mir ham keen!“ Tatsächlich findet sich der Begriff „Harzer Küche“ nirgendwo im Vokabular der Gourmetgemeinde. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass es diese historisch gewachsene typische Küchenkunst des Harzes nicht gibt. Denn schließlich müssen unsere Altvorderen in den vergangenen Jahrhunderten ja auch irgendwie gekocht haben – bestimmt nicht nur „international“ oder „gutbürgerlich“. Der Harz hat wie selbstverständlich eine ebenso variantenreiche Küche entwickelt, wie andere deutsche Landschaften - eben weil seine tausendjährige Geschichte so viele unterschiedliche HarzIdentitäten hervorgebracht hat. Sie präsentiert sich als ein bunter Strauß adaptierter regionaler Kochgepflogenheiten, die während eines Jahrtausends mit den politischen und wirtschaftlichen Einflüssen aus vieler Herren Länder in den Harz gelangt sind. Der große Nachteil gegenüber anderen Regionen: Die Harzer Kochkunst ist aus dem Privaten nie herausgekommen. Mit diesem Buch soll der Leser davon überzeugt werden, dass die „Harzer Küche“ viel mehr ist, als die oft als Vorurteil bemühte „Armeleuteküche“. Reiner Langwald