IFRS und Bilanzrating
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Im Zuge der erstmaligen IFRS-Anwendung von deutschen Unternehmen werden die Effekte des Rechnungslegungswechsels auf das Bilanzrating kontrovers diskutiert. Die vorliegende Untersuchung stellt in diesem Zusammenhang einen wichtigen Diskussionsbeitrag dar, indem sie wertvolle Erkenntnisse über die zu erwartenden Effekte der IFRS-Rechnungslegung anhand einer umfassenden empirischen Analyse liefert. So finden einige in der bisherigen Literatur weit verbreitete Thesen über die Ratingwirkungen der IFRS in der vorliegenden Arbeit keine Bestätigung. Zunächst wird eine detaillierte Untersuchung der IFRS-Effekte auf Bilanz- und GuV-Positionen auf theoretischer und empirischer Basis durchgeführt. Die Ergebnisse werden jeweils in synoptischen Tabellen dargestellt. Anschließend wird erstmalig anhand von mehr als 100 Unternehmen der Einfluss der IFRS auf das Bilanzrating der Unternehmen empirisch analysiert. Dazu werden die Ausfallwahrscheinlichkeiten der betrachteten IFRS- und HGB-Konzernabschlüsse mit Hilfe des Bilanzratingverfahrens KriLog der Datev eG geschätzt und verglichen. Darauf aufbauend wird die Frage untersucht, ob es zu einem Wechsel der Ratingklasse im Rahmen der IFRS-Erstanwendung kommt. Die Analyse der IFRS-Effekte erfolgt zudem jeweils in Abhängigkeit von unterschiedlichen Wirtschaftssektoren und Unternehmensgrößen. Für die Bankenpraxis werden auf Basis der Untersuchungsergebnisse Möglichkeiten der Adjustierung ihrer Bilanzratingsysteme zur Beurteilung von IFRS-Abschlüssen aufgezeigt und empirisch getestet.