Der knowing-doing gap im Innovationsprozess postindustrieller Gesellschaften
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Die zentrale Fragestellung dieses Buches behandelt das Problem, wie neu erzeugtes Wissen aus dem System der Wissenschaft in das ökonomische System gelangen und dort wertschöpfungsgenerierend appliziert werden kann. Der Handlungsspielraum bzw. die Nutzung neuen Wissens im Wirtschaftssystem sollte zwar mit der Wissensentdeckung positiv korrelieren, dies ist aber in der Realität nicht zwangs-läufig zu beobachten. Die Handlungskomponente („Doing“) hinkt der Zunahme des Wissens hinterher oder ist sogar rückläufig. Dieses Phänomen wird als Lücke zwischen Wissen und Handeln (Knowing-Doing-Gap) im Bereich neuer Technologien bezeichnet. Im globalen Wettbewerb der Volkswirtschaften ist gerade die Kommerzialisierung neuer Technologien die entscheidende Größe zur Etablierung neuer Wertschöpfungsfelder, wobei die höchsten Wachstumsraten in hochinnovativen Bereichen entstehen werden. Nur diejenigen Volkswirtschaften, welche die Fähigkeit entwickeln, den Knowing-Doing-Gap nachhaltig und systematisch zu schließen, werden zukünftig prosperieren, denn gerade in den frühen Phasen einer neuen Technologie gilt es, die Basis für die Partizipation an neuen Märkten zu legen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Ursachen für das Auftreten des Knowing-Doing-Gap sowohl theoretisch als auch empirisch-deskriptiv zu analysieren und anhand dieser Analyse normative und theoretisch belastbare Ansätze für das Überwinden der Problematik dieser Lücke aufzuzeigen. Dabei wird sowohl die Frage des „Warum“ (Theorie) als auch die Frage des „Wie“ (institutionelle und unternehmenspolitische Bedingungen) behandelt. Die Thematik hat daher beträchtliche Relevanz für aktuelle Fragestellungen in der Wissenschafts-, Wirtschafts- und Unternehmenspolitik.