Währungskrisen
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Seit Anfang der 1980er Jahre erfahren Währungskrisen von wissenschaftlicher Seite eine immer stärker werdende Aufmerksamkeit. Insbesondere im Rückblick auf die Asien-Krise (1997/98) wurde sowohl aus theoretischer als auch aus empirischer Sicht verstärkt daran gearbeitet, die in diesem Fall besonders zu Tage getretenen Ansteckungseffekte näher zu untersuchen. Das Werk liefert empirische Aussagen über Ursachen und Wirkung von Ansteckungseffekten während der Asien-Krise. Neben einer Analyse von Beiträgen der theoretischen Krisenforschung erfolgt zunächst eine ausführliche Betrachtung empirischer Forschungsansätze bezüglich der verwendeten Krisendefinition, der Untersuchungsmethode und der jeweils untersuchten Variablen. Im Mittelpunkt der empirischen Untersuchung steht eine eingehende Analyse der während der Asien-Krise aufgetretenen Ansteckungseffekte. Sie basiert auf einem Contagion-Modell, nach dem Ansteckungseffekte das Resultat von Portfolio-Effekten und dem Herdenverhalten schlecht informierter Investoren sind. Die empirische Untersuchung der Ansteckungseffekte erfolgt im Rahmen einer zweistufigen Analyse. Den ersten Teil bildet eine Logit- Regression. Sie dient zum Nachweis der Existenz von Ansteckungseffekten und zur Identifikation der von diesen Effekten gravierend betroffenen Länder. Im zweiten Teil wird mittels Abhängigkeitsanalyse den Quellen und Transmissionswegen der Ansteckungseffekte nachgegangen. Die verwendeten Algorithmen ermöglichen es, aus dem Datenmaterial und den darin vorliegenden Unabhängigkeitsbeziehungen Aussagen über Abhängigkeiten und Interdependenzen zwischen den untersuchten Variablen abzuleiten und diese in Form eines kausalen Graphen darzustellen. Die in den Analyseschritten gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass Thailand als Ursprungsland der Asien-Krise angesehen werden kann. Bezüglich der Entstehung der Krisen in Singapur und den Philippinen kann finanzmarktbasierten Ansteckungseffekten eine tragende Rolle zugeordnet werden.