Die Ökonomisierung der Bildung
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HOCHSCHULREFORM – das Schlagwort, das derzeit den universitären Alltag in Europa prägt! Die Vorreiterrolle hierbei nahm Großbritannien ein, und die dort bereits in den 80er und 90er Jahren eingeleiteten Veränderungen wirkten und wirken weit über die Landesgrenzen hinaus. Gegenstand dieses Buches sind die Hochschulreformen der konservativen Regierungen unter Margaret Thatcher und John Major 1979 – 1997. Dabei werden die einzelnen Reformschritte von den maßgebenden Diskussionen und Zielsetzungen über die Weißbücher, die Parlamentsdebatten und die schließlich erlassenen Gesetze bis zu deren Implementierung auf den verschiedenen Ebenen verfolgt. Die Analyse des Reformprozesses geht von einem historischen Abriss der gewachsenen Strukturen des englischen Universitätswesens aus und schließt mit einem Ausblick auf die ersten Reformen der Labour-Regierung nach 1997 ab. Die Neuerungen der konservativen Regierung haben in vielen Bereichen mit jahrhundertealten Traditionen gebrochen. Dabei kam es zu einer durchgreifenden Ökonomisierung der Hochschulen, die nunmehr als Dienstleistungsunternehmen eine akademische Ausbildung nach Marktbedürfnissen anbieten, wobei sie sowohl extern als auch intern in Konkurrenz treten. Damit wird Hochschulwissen zur Ware auf dem Bildungsmarkt, dessen Expansion primär der Ausschöpfung von Begabungsreserven nach wirtschaftlichen Bedarfskriterien bei gleichzeitiger Kostenminimierung dient. Am Ende steht ein vollständig gewandeltes Universitätssystem, das mit dem früher vorherrschenden Elitegedanken nicht mehr viel gemeinsam hat.