Landschaft und Revolution
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Shi Lu war ein hoher Funktionär in der kommunistischen Kulturbürokratie. Um 1960 malte er heroische Landschaften, die das einfache Leben von Soldaten und Bauern romantisch überhöhten. Seine künstlerischen Ideale gerieten jedoch zunehmend mit den politischen Vorgaben der Kommunistischen Partei in Konflikt. Während der Kulturrevolution politisch verfolgt und psychisch erkrankt, malte er in den siebziger Jahren statt sozialistischer Themen Sujets aus der klassischen Gelehrtenmalerei: Bilder, die mit ihrem expressiven Modus seine Krisenerfahrungen unmittelbar widerspiegeln. Das dominierende Motiv in Shi Lus Landschaftsbildern ist der Huashan, einer der Heiligen Berge Chinas. Am Beispiel dieses Motivs analysiert die Autorin, wie Shi Lu aus der Tradition der klassischen chinesischen Malerei heraus eine moderne Bildsprache entwickelte. Dabei geht sie neben dem malerischen Werk auch auf seine theoretischen Schriften und seine Gedichte ein und untersucht das soziale Umfeld, in dem die Werke entstanden sind. Diese erste Monographie zu Shi Lu in einer westlichen Sprache schildert seine bewegte Biographie und die stilistische Entwicklung seines vielseitigen Werks.