Das Verständnis von Volk, Staat und Religion der Türken
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Der Widerstreit von Laizismus und Islamismus innerhalb der türkischen Politik wurzelt in einem 200 Jahre andauernden Prozess. Durch den aufkeimenden Nationalismus zusehends geschwächt, war das Osmanische Reich im 19. Jahrhundert zum Spielball europäischer Mächte geworden. Intensive Reformen sollten dem „Kranken Mann am Bosporus“ eine neue „heilsame Ordnung“ geben. Darunter fiel auch die schrittweise Einführung der Religionsfreiheit in der Verfassung. Der Einfluss der Neuen Osmanen und später der Jungtürken hatten die Gründung der neuen Türkischen Republik zur Folge. Die Türkische Republik unter Kemal Atatürk trennte Staat und Religion konsequent. Trotzdem führen türkische Politiker auch heute noch Diskussionen, die älter sind als die Türkische Republik. Cigdem Dumanli liefert in ihrer Analyse den gesamten historischen Kontext der Trennungs- und Definitions-Prozesse von Volk, Staat und Religion.