Phytochemische und pharmakologische Untersuchungen an traditionell gegen Malaria verwendeten Heilpflanzen als Basis für die Entdeckung neuer Leitstrukturen gegen Plasmodium falciparum
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Aus traditionell gegen Malaria verwendeten Arzneipflanzen aus unterschiedlichen geografischen Regionen in Lateinamerika und Ost-Afrika wurden mittels Extraktion des Pflanzenmaterials und anschließender chromatographischer Aufreinigung Naturstoffe isoliert und strukturell aufgeklärt. Des Weiteren wurden auf dem pharmakologischen Gebiet Untersuchungen zu möglichen Wirkmechanismen von Extrakten und isolierten Naturstoffen durchgeführt, und zwar wurde die Beeinflussung des glutathionabhängigen Hämabbau und eine mögliche Cysteinprotease-Hemmung überprüft. Diese in der Nahrungsvakuole lokalisierten Stoffwechselwege sind für das Überleben des Parasiten von besonderer Bedeutung. An dem Modell des glutathionabhängigen Hämabbaus wurden die aus Momordica foetida isolierten Reinsubstanzen und Rohextrakte sowie antiplasmodial aktive Chalkone aus Humulus lupulus, Cannabaceae getestet und mit Chloroquin als Standard verglichen. Eine mögliche Cystein-Protease-Hemmung wurde an der pflanzlichen Cystein-Protease Papain als Testmodell analysiert anstelle der im Plasmodium üblicherweise vorkommenden parasitären Falcipaine. An diesem selbst etablierten Testmodell wurden ebenfalls Chalkone aus H. lupulus überprüft. Von den Hopfenchalkonen wurden 5 Substanzen zusätzlich an den beiden parasitären Cystein-Proteasen Rhodesain (aus Trypanosoma brucei rhodesiense) und Cruzain (aus Trypanosoma cruzi) am Sandler Center der Universität von Kalifornien in San Francisco, USA getestet.