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Die Darstellung der Stimme Gottes in der Musik

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Der Verfasser der vorliegenden Untersuchung ist sich der zwiefachen Problematik, die das Thema aufwirft, wohl bewusst. Diese Problematik erstreckt sich einerseits auf die Auswahl der zu untersuchenden Musikwerke, die in der Zahl notgedrungen begrenzt und im Charakter subjektiv bleiben musste. Zum anderen spielen theologische Gesichtspunkte eine kaum vorher geahnte Rolle. Bei der Vertonung von neutestamentlichen und apokalyptischen Texten tauchte immer wieder die Frage auf, ob Christus hier als geschichtliche Person, d. h. als Mensch, redet, ob er sich als Gott offenbart oder ob er von den Angeredeten bereits schon als Gott erkannt ist. Die erste Frage – darunter fallen z. B. die vielen und verschiedenartigen Passionsvertonungen – musste für unsere Untersuchung irrelevant bleiben. Dagegen sind die Oratorien, die die Geschehnisse nach Christi Auferstehung berichten, insofern wichtig, als hier die Stimme Christi fast ausschließlich von den Jüngern als die Stimme Gottes vernommen wird. Das Wunder der Auferstehung hat in ihrem Kreis ein völlig neues Verhältnis zu ihrem Meister entstehen lassen. Wenn bisher häufig Zweifel ihren Glauben erschüttert hatten, so bemächtigt sich ihrer jetzt festes Vertrauen in seine Gottheit. Von dieser Tatsache muss eine mögliche Komposition und musste auch diese Untersuchung ausgehen. Doch es soll hier nicht vorausgegriffen werden. Die Schriftvertonungen, denen Texte des Alten Testaments zugrunde liegen, sind frei von dieser Problemstellung. Was nun die Auswahl der einzelnen dieser Arbeit zugrunde liegenden Werke betrifft, so könnte sie über die schon angedeutete Subjektivität hinaus zu mancherlei Missverständnissen führen. Vielleicht vermisst man dieses oder jenes bekannte und bedeutende Oratorium, in dem die Stimme Gottes nicht weniger kunstvoll als in den hier untersuchten Werken dargestellt wird.

Buchvariante

2008, paperback

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