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Geld als Sinnbild für Sprache

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Der Verfasser systematisiert die seit der antiken Sprachreflexion nachweisbaren Vergleichsbemühungen zwischen Geld und Sprache unter funktionalen Gesichtspunkten und fragt danach, welches Erkenntnispotenzial ihnen im Hinblick auf das Phänomen „Sprache“ beigemessen werden kann. Dass sich eine gewisse Tradition herausgebildet hat, Geld und Sprache aufeinander zu beziehen und damit das jeweilig andere Phänomen erklären zu wollen, ist eigentlich verblüffend. Schliesslich sind beide Phänomene seit ihrer Entstehung starken Wandlungsprozessen unterworfen gewesen und sind es noch, sowohl hinsichtlich ihrer Formen und Eigenschaften als auch in ihren theoretischen Konzeptionen. Geld und Sprache werden hier daher vor allem als Kulturphänomene problematisiert, deren Vorstellungen ganz bestimmten Wahrnehmungs- und Verstehenstraditionen unterliegen. Damit kann deutlich gemacht werden, welche Parallelen sich bei beiden Phänomenen hinsichtlich ihrer Entwicklung erkennen lassen und damit auch, welche strukturellen und funktionalen Ähnlichkeiten beide in der Wahrnehmung der Menschen aufweisen. Es wird die Geld-Sprache-Analogie dabei nicht nur in ihrer Erkenntnisfunktion für das Phänomen „Sprache“ beleuchtet, sondern es geht ebenso darum, zu zeigen, wie uns „Sprache“ durch eine bestimmte Vorstellung von Geld vor Augen geführt wird und welche Erkenntnis- und Modellierungsinteressen diesbezüglich vermutet werden können. Das Geld als ein Sinnbild für Sprache wird zum einen als eine Art Prisma thematisiert, das uns den Erkenntnisgegenstand „Sprache“ in bestimmter Weise sachthematisch auffächern kann. Zum anderen wird unter dieser Perspektive auch problematisiert, wie unser Bild von Sprache dadurch wiederum konstruiert wird, indem bestimmte Aspekte von Sprache besonders gut sichtbar gemacht werden, aber andere wiederum in den Hintergrund gedrängt werden. Im Zentrum des Erkenntnisinteresses stehen folglich die Konstruktionen und Modellierungen unserer Vorstellungen vom Phänomen „Sprache“, die wir mit Hilfe des Vergleichsphänomens „Geld“ durchführen und vornehmen. Die kulturwissenschaftliche Grundperspektive dieses Ansatzes versucht so zugleich einerseits, die Frage nach dem heuristischen Nutzwert der Geld-Sprache-Analogie vor dem Hintergrund historisch-kultureller Wahrnehmungs- und Vorstellungsmuster zu reflektieren und andererseits eine Basis für weitere Auseinandersetzungen mit der Vergleichstradition zwischen Geld und Sprache zu erarbeiten.

Buchvariante

2009, paperback

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