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Subjektivierung im Grenzland

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„Reisen bildet!“ - die Allgemeingültigkeit dieser Aussage scheint offensichtlich. Bereits der Adel sandte seine Zöglinge auf Bildungsreisen durch die europäischen Herrscherhäuser. Die bürgerliche Gesellschaft hat das Reisen in den Massentourismus verwandelt. In der globalisierten Welt ist nun der Flug in die Karibik so alltäglich wie früher die Fahrt in den Bayerischen Wald. An diesen Selbstverständlichkeiten des modernen Tourismus setzt das Buch an. Der Autor grenzt den Gouvernementalitäts-Ansatz von Michel Foucault, die Hegemonietheorie von Antonio Gramsci und die Kritische Bildungstheorie von Heinz-Joachim Heydorn gegeneinander ab. Dabei bleibt jedoch ein gesellschaftskritischer Blick als verbindende Perspektive. Entgegen der Erwartung steht hier die klassische Bildungsreise gerade nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit. Stattdessen wird eine Reiseform analysiert, die gemeinhin als eher bildungsfern gilt: der Tourismus. Damit eröffnen sich erhellende Blicke auf aktuelle Formen von Erholungs- und Aktivreisen. Diese bildungstheoretische Kritik nimmt dem Tourismus den Schein der reinen Erholungsfahrt. Stattdessen zeigt sie den Touristen als Agenten seiner eigenen beruflichen und sozialen Mobilmachung.

Buchvariante

2009, paperback

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