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Unkraut- und Ertragsentwicklung im integrierten und ökologischen Winterroggen- und Winterweizenanbau auf lehmigem Sandboden

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AuszugDie Problematik der Verunkrautung ist so alt wie der Ackerbau selbst. Auf Ackerflächen konkurrieren Unkräuter und Ungräser mit den Kulturpflanzen um begrenzt verfügbare Wachstumsfaktoren wie Nährstoffe, Wasser, Licht und Standraum und können Pflege- und Erntearbeiten stören, vielfach Krankheiten und Schädlinge übertragen sowie den Ertrag von Kulturpflanzen in Quantität und/oder Qualität negativ beeinflussen. Die Unkrautkonkurrenz ist weltweit in fast allen Kulturen als wichtigster ertragslimitierender Faktor anzusehen (OERKE & STEINER 1996). Die jährlichen Ertragsverluste durch Unkräuter beziffert CRAMER (1967) auf durchschnittlich 9,7 % der potenziellen Ernte mit einer regionalen Variation von 6,8-15,7 %. Ohne die Bekämpfung von Unkräutern müssen Ertragsminderungen in der Größenordnung von 20-40 % je nach Kultur hingenommen werden (HURLE 2000). Alle Pflanzen, die auf einem Standort nicht gezielt angebaut werden, sind Unkräuter bzw. Ungräser, das heißt, dass auch Kulturpflanzen zu Unkräutern werden können, wenn sie dort auftreten, wo der Landwirt sie nicht haben will, wie z. B. Ausfallraps, -getreide sowie Unkrautrüben oder Durchwuchskartoffeln, die in den Folgekulturen teilweise in bemerkenswerten Dichten vorkommen können. Neben diesen grundsätzlich negativen Aspekten haben Unkräuter auch positive Effekte, wie beispielsweise die Förderung von Nützlingen, die Minderung der Bodenerosion und der Nährstoffauswaschung. Für viele Arthropoden sind Unkräuter eine wichtige Lebensgrundlage. Eine Reihe von Unkräutern sind Heilpflanzen, z. B. Matricaria recutita, Plantago lanceolata, Capsella bursa-pastoris und Equisetum arvense. Unkräuter können auch eine nützliche Funktion als Bioindikatoren oder Zeigerpflanzen für bestimmte Boden- und Klima-, also Standorteigenschaften erfüllen (SUKOPP et al. 1974, HOLZNER 1982, HOFMEISTER & GARVE 1986, ELLENBERG 1992). Jede Bewirtschaftungsmaßnahme beeinflusst langfristig die Verunkrautung (PALLUTT & GRÜBNER 2004). Somit führt jede Änderung im Bewirtschaftungssystem bzw. jeder Wechsel des Bewirtschaftungssystems langfristig zu einer veränderten Unkrautflora. Populationsdynamische Untersuchungen zur Verunkrautung verfolgen deshalb das Ziel, entscheidende Regulationsmechanismen bei den wichtigsten Unkrautarten zu erkennen, um sie in die Entwicklung von Bekämpfungsstrategien und Prognoseverfahren einzubeziehen (SAGAR & MORTIMER 1976, KOCH 1979, SAGAR 1982, MORTIMER & PUTWAIN 1984). Außerdem sollen damit Aussagen zur Veränderung der floristischen Diversität getroffen werden. Als Wege zu einer umweltschonenden Landbewirtschaftung sind der integrierte und ökologische Landbau zu nennen. Der integrierte Landbau hat zum Ziel, ein standortspezifisch ökonomisch hohes Ertrags- und Qualitätsniveau der landwirtschaftlichen Produkte zu erreichen und die Umwelt möglichst wenig zu belasten. Im integrierten Pflanzenbau werden durch die konsequente Ausnutzung positiver Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Anbaumaßnahmen negative Wirkungen auf die Umwelt vermindert und gleichzeitig die ökonomischen Erfordernisse des landwirtschaftlichen Betriebes berücksichtigt (DIERKS & HEITEFUß 1990, HEYLAND 1991, LÜTKE-ENTRUP et al. 1992). …

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ISBN
9783866244191

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2009

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