Einfluss der Kaltdrahtzufuhr beim Unterpulverschweißen von hochwarmfesten Nickelbasislegierungen
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Bei der Auslegung und Fertigung industrieller Anlagen für den Hochtemperaturbereich werden zunehmend hohe Anforderungen an die eingesetzten Werkstoffe gestellt. Infolgedessen nimmt die Verwendung von hochwarmfesten und korrosionsbeständigen Nickelbasislegierungen in diesen Bereichen zu. Zur Nutzung der guten Eigenschaften dieser Werkstoffe muss besonders auf die schweißtechnische Verarbeitung geachtet werden. Aufgrund der geforderten niedrigen Wärmeeinbringung beim Schweißen dieser Werkstoffe kommen energiearme Schweißverfahren zum Einsatz, die dementsprechend eine niedrige Abschmelzleistung aufweisen. Eine Steigerung der Wirtschaftlichkeit bei der Fertigung von dickwandigen Bauteilen kann durch die Verwendung eines Schweißverfahrens mit höherer Abschmelzleistung erreicht werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Gütewerte der Schweißverbindung eingehalten werden. Das Unterpulverschweißen zählt zu den wirtschaftlichsten Schweißverfahren. Allerdings kommt es aufgrund seiner charakteristischen hohen Wärmeeinbringung beim Schweißen von Nickelbasiswerkstoffen in der Regel nur selten zur Anwendung. Jedoch könnte das UP-Verfahren eine leistungsfähige Alternative zu den bisher angewendeten Schweißverfahren darstellen, sofern Verfahrensmodifikationen zur Verfügung stehen, die durch eine verringerte Wärmeeinbringung eine höhere Heißrisssicherheit gewährleisten. Eine mögliche Verfahrensmodifikation stellt die UP-Kaltdrahttechnologie dar. Durch Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass der Hauptvorteil dieser Technologie in einer reduzierten Wärmeeinbringung liegt [RIGD01]. Weiterführende systematische Untersuchungen hinsichtlich des technologischen und wirtschaftlichen Potentials dieser Verfahrenmodifikation liegen zurzeit nicht vor. Ziel dieser Arbeit ist es, eine Aussage über die Schweißeignung und die Wirtschaftlichkeit der UP-Kaltdrahttechnologie bei der Verarbeitung von hochwarmfesten Nickelbasislegierungen zu treffen. Dafür sollen die wichtigsten Einflüsse, die durch den Kaltdraht zustande kommen, ermittelt und bewertet werden.