Differenzielle Untersuchungen zum Autobiographischen Gedächtnis
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Für ältere Menschen scheint die Erinnerung an früher Erlebtes von grosser Bedeutung zu sein. Die Erinnerungen an den eigenen Lebenslauf sind im so genannten autobiographischen Gedächtnis gespeichert. Dieses dient der Aufrechterhaltung von Identität, Sinnfindung und Bewertung des persönlichen Lebens. Was aber passiert, wenn das autobiographische Gedächtnis nachlässt? Welche Auswirkungen haben altersbedingte und krankheitsbedingte Veränderungen der kognitiven Leistungsfähigkeit? Es ist bekannt, dass sich das autobiographische Gedächtnis bei bestimmten Erkrankungen verändert. Dazu zählen insbesondere die Alzheimer Demenz und bestimmte psychischen Veränderungen wie z. B. die Depression. Bisher war jedoch weitgehend unerforscht, wie genau sich das autobiographische Gedächtnis im Krankheitsverlauf verändert. Die Autorin untersucht in ihrer mit magna cum laude ausgezeichneten Heidelberger Dissertation die differenzierten Veränderungen des autobiographischen Gedächtnisses in den Anfangsstadien einer Alzheimer Demenz. Zusätzlich wurde der Einfluss einer depressiven Erkrankung ebenso wie der Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen wie Offenheit, Extraversion oder Neurotizismus kontrolliert. Dazu wurden vier Personengruppen, gesunde Ältere, Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung, beginnender Alzheimer Demenz sowie depressiver Episode untersucht. Als zentraler Befund liess sich in der Arbeit von Elke Ahlsdorf nachweisen, dass der Verlust des autobiographischen Gedächtnisses im Krankheitsverlauf dem allgemeinen Profil der kognitiven Defizite folgt. Neben einem ausführlichen Überblick über die theoretischen Hintergründe bietet die Arbeit eine Ergebnisdarstellung mit prototypischen Falldarstellungen. Die Ergebnisse werden in Hinblick auf den derzeitigen Forschungsstand eingeordnet und diskutiert.