Don't mess with ... Europe?
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Die Europäische Union hat begonnen, einen erheblichen Wandel in ihrem Auftreten nach außen zu vollziehen. Dennoch kann sie das Klischee des wirtschaftlichen Riesen und gleichzeitigem politischen Zwerg nicht abschütteln. Die Mitgliedstaaten haben zwar erkannt, dass eine außenund sicherheitspolitische Kooperation die Machtposition der Union und damit auch ihre eigene stärkt, allerdings stehen der vollen Umsetzung dieser Erkenntnis deutliche Vorbehalte der Mitglieder entgegen. Trotz der Entwicklung der , Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik‘ (GASP) und vor allem der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) stellt sich die Frage, wie erfolgreich die europäische Sicherheitskooperation tatsächlich ist. Auch über die gewünschte Richtung und das finale Ausmaß der Zusammenarbeit herrscht Unklarheit. Die vorhandenen militärischen Strukturen entsprechen nur in wenigen Fällen den heutigen Anforderungen und die europäische Kooperation bei der Beschaffung militärischer Güter beschränkt sich nach wie vor auf wenige Projekte. Gleichzeitig hat sich das sicherheitspolitische Umfeld der Union massiv verändert, zunächst durch das Ende des Kalten Krieges, dann durch die Anschläge des 11. September 2001, die nicht allein den USA gegolten haben, sondern der gesamten westlichen Welt und damit auch Europa. Dieser doppelte sicherheitspolitische Umbruch zeigt die Notwendigkeit einer effektiven gemeinsamen europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik; kein Politikfeld hat solche Auswirkungen für die Zukunft Europas, wie die ESVP.