Entwicklungsländer im Klimawandel
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Aktuelle politische Antwortstrategien auf Klimawandel berücksichtigen einerseits Klimaschutzmaßnahmen (Engl. mitigation), andererseits auch die Anpassung (Engl. adaptation) an den schon verursachten Wandel des Klimas und dessen Folgen. Gegenstand dieser Untersuchung sind die nationalen Anpassungsstrategien an Klimawandel von Bangladesh und Malawi. Aus einer sozial-ökologischen Perspektive werden die politischen Strategien der Länder zur Anpassung an den Klimawandel in den Kontext der internationalen Klimapolitik gestellt und kritisch beurteilt. Dabei wird von einem multidimensionalen Verständnis von Vulnerabilität (Verwundbarkeit) gegenüber Klimawandel ausgegangen und kritisiert, dass die in der Klimapolitik dominanten Politikansätze das Problem auf seine rein ökologische Dimension reduzieren. Dementsprechend fallen die anpassungspolitischen Strategien einseitig aus und beschränken sich fast ausschließlich auf technologische und infrastrukturelle Ansätze. Demgegenüber plädiert die Studie dafür, den Klimawandel als eine sozial-ökologische Krise zu begreifen, die auch gesellschaftliche Lösungsansätze verlangt und z. B. der Anerkennung und der Teilhabe der betroffenen Individuen an klimapolitischen Prozessen, mehr Gewicht einräumt. Wenn die ökologischen Auswirkungen des Klimawandels auf gesellschaftliche Realitäten treffen, wie soziale Ungleichheit (international und innergesellschaftlich), Armut und Vulnerabilität, politische Marginalisierung und soziale Exklusion, verdient die soziale Dimension von Anpassung dementsprechend mehr Bedeutung. In der Formulierung von Anpassungsstrategien spielen dann sozialwissenschaftliche Fragestellungen nach Ungleichheit, nach Machtverteilungsmechanismen, nach Zugangschancen, Handlungsmöglichkeiten und Verfügungsrechten, nach gesellschaftlicher Exklusion und Marginalisierung und nach dem Ablauf von Politikprozessen und politischen Organisationsformen eine wichtige Rolle.