Präkonditionierung und Organprotektion durch Anästhetika
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Patienten, die sich operativen Eingriffen unterziehen müssen, sind entsprechend der demographischen Entwicklung in den Industrieländern zum Zeitpunkt des Eingriffs zunehmend älter und weisen ein immer umfangreicheres Spektrum von Begleiterkrankungen auf. Dem Schutz der Organfunktion und insbesondere der Prävention ischämischer Ereignisse kommt somit im perioperativen Verlauf eine herausragende Bedeutung zu. Daher hat das Verfahren der ischämischen Präkonditionierung in den letzten Jahren sehr großes Interesse hervorgerufen. Unter Präkonditionierung versteht man, dass eine kurz dauernde Ischämie in Zellen Anpassungsprozesse in Gang setzt, die diese Zellen gegen eine nachfolgende, länger dauernde Ischämie widerstandsfähiger machen. Die Beiträge des Bandes zeigen, dass es möglich ist, beispielsweise durch Verabreichung spezifischer Pharmaka, u. a. der sogenannten volatilen Anästhetika, protektive Effekte auf Zell- und Organebene zu erzielen. Mit Blick auf klinische Relevanz und Erarbeitung neuer Therapiestrategien zur Gewebeprotektion ist vor allem die arzneimittelinduzierte Präkonditionierung im Fokus der pharmakologischen Forschung. Molekulare Grundlagen und Anwendungsbereiche des Verfahrens werden diskutiert.