Pandolfinis Wunderkammer
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Wohl um 1520 ließ sich Kardinal Giannozzo Pandolfini, ein Freund Papst Leos X. und des Künstlers Raffael, in seinem neuen Landsitz am Stadtrand von Florenz ein intimes Studierzimmer einrichten. In der Spätrenaissance wurden solche Studioli mit einem komplizierten, künstlerischen und philosophischen Ausstattungsprogramm zur Erbauung des adligen Benutzers eingerichtet, und entwickelten sich häufig zu einem kleinen privaten Museumsraum. So auch in der Villa Pandolfini, wo Jan van der Straet, genannt Giovanni Stradano, einen aufwendigen biblischen und mythologischen Freskenzyklus schuf, der sowohl gestalterisch wie inhaltlich eine Einheit bildet. Die Autorin stellt das Studiolo und seinen Künstler eingehend vor, erörtert die Bedeutung und Funktion der verwendeten Themen sowie den Zusammenhang mit der Person des Besitzers. Schließlich sucht sie nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten mit weiteren Studioli, wie dem des Federico da Montefeltro in Urbino und dem der Isabella d'Este in Mantua, an denen sich eine mögliche Standardisierung des Ausstattungsprogramms belegen lässt.