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Wege durch Accra

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Trotz des neuen Interesses an den außereuropäischen Städten im Allgemeinen wie im Besonderen an den urbanen Agglomerationen Afrikas, das sich zum Teil auch auf ältere, vornehmlich von Historikern durchgeführte Untersuchungen stützen kann, fehlen indes Arbeiten, die dem Prozess der Urbanisierung in Afrika eher unter kulturellen und imaginistischen Aspekten folgen würden. Angesiedelt auf dem Gebiet der kulturwissenschaftlichen Stadtforschung, setzt diese Arbeit hier an und geht anhand des konkreten Beispiels Accra, der Hauptstadt Ghanas – und in Exkursen auch von Kumasi, der zweitgrößten Stadt des Landes –, dem Wechselspiel von Stadtgestalt, Verstädterungsformen und städtischer Imagination nach. In welchen Diskursen artikuliert(e) sich dort Stadterfahrung? Welche Symbole, Ikonen und Fantasien spielen eine Rolle für die urbane Imagination und auf welche Veränderungen im materiellen Raum und den sozialen Praxen beziehen sie sich oder welche bringen sie hervor? Das Material für die Studie wurde im Rahmen einer zwölfmonatigen Forschung (2000–2001) in Ghana zusammengetragen. Eingerahmt von einer ausführlichen Einleitung („Forschungsfeld Stadt“) und einem Epilog, widmet sich die Arbeit dem Thema in drei größeren Kapiteln. Das erste Kapitel befasst sich mit „Stadtbild und Stadtimages“. Die zu Stein gewordene, materielle Stadt sowie deren urbanistische, aber auch in Ansätzen sozioökonomische Grundlagen, stehen hier im Mittelpunkt. Über die (Re)Konstruktion der kolonialen, modernistischen und postmodernen Stadt lässt sich das gegenwärtige Stadtbild fassen sowie die Formierung beider Städte in Exkursen und Rückblicken nachvollziehen. Das folgende Kapitel denkt die Stadt in sozialen Kategorien und fokussiert dabei auf besondere Orte und konkrete Verstädterungsformen, die für Stadterfahrung und Stadtimagination besondere Relevanz besitzen. Ein Bereich, in dem sich soziale und physische Realitäten besonders durchdringen, ist der öffentliche Raum. Entsprechend kommen das Kino, bewachte Wohnkomplexe und die sogenannte Kioskkultur als Teil einer zunehmend umkämpften Öffentlichkeit der Straße zur Darstellung. Das letzte Kapitel widmet sich schließlich den imaginativen Aspekten von Stadt und städtischem Leben. Hier wird nach der Verarbeitung von Stadterfahrung in Literatur, Musik, Malerei und Film gefragt; es geht um Repräsentationsweisen des Urbanen und um Stadtikonen. Im Epilog findet dann die abschließende Diskussion der Ergebnisse unter Einbeziehung der Befunde auch aus anderen afrikanischen Städten statt. Über die Autorin: Nach der Bekleidung einer Juniorprofessur an der FU Berlin ist Kerstin Pinther derzeit als Professorin für Islamische Kunstgeschichte / Kunstgeschichte Afrikas an der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig.

Buchvariante

2010, paperback

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