Jean-Luc Manz, peintures 1984-2010
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Jean-Luc Manz entwickelt seine Bildsprache im steten Dialog mit Positionen der abstrakten Malerei. Zahlreiche seiner Kompositionen sind als Serien angelegt und resultieren aus dem Experiment mit spezifischen geometrischen Formen ; andere leitet er direkt von Beobachtungen aus der realen Welt ab – sei es das Motiv eines ägyptischen Teppichs ; das Detail eines Kleidungsstücks oder die Erinnerung an eine Person. In seiner Ausstellung im Musée des Beaux-Arts zeigt Jean-Luc Manz eine reiche Auswahl von Gemälden ; die zwischen 1984 und 2010 entstanden sind ; und bietet so einen retrospektiven Blick auf seine Arbeit. Der Künstler präsentiert die Bilder dabei nicht chronologisch ; sondern gruppiert sie nach Motiv ; Thema oder Serie. So wird ein Raum beispielsweise vom Schachbrett beherrscht – einem Hauptmotiv im Schaffen von Manz. Auf den ersten Blick erscheint das Schachbrettmuster als rein abstrakte Form ; und tatsächlich ist die Oberfläche des Schachbretts aus historischer Sicht sicherlich eine der radikalsten Formen der Abstraktion – diese Komposition existiert auf der Leinwand ; unabhängig von jeglichem Bezug zur Welt. Sie kann beliebig fortgesetzt werden und erlaubt keine hierarchische Anordnung der unterschiedlichen Bereiche der Oberfläche: Das Bildfeld wird gleichmässig besetzt und formuliert sich weder von einem Zentrum noch von den Rändern aus. Dennoch erkennt man beim Durchblättern seiner Skizzenbücher ; dass sich der Künstler oft von vorhandenen Bildern oder Gegenständen anregen lässt. Es liesse sich somit sagen ; dass Manz’ Arbeit sich gleichermassen in ein abstraktes Formenvokabular wie in sehr konkrete Wirklichkeitsbezüge einschreibt ; die er sich wie ready-made aneignet. Mit bedeutenden Werken aus privaten und öffentlichen Sammlungen bietet die Publikation eine umfassende Schau jener sehr persönlichen Experimente mit Formen der Abstraktion ; die der Künstler im Laufe der Jahre entwickelt hat.