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Individualisierung im internationalen Vergleich

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Mit dem Begriff der Individualisierung im Diskurs sozialer Ungleichheit wird ein Prozess der Auflösung ehemals zentraler Strukturmuster sozialer Ungleichheit bezeichnet. Obwohl der Individualisierungsprozess dabei eine Vielzahl sozialer Ungleichheitsdimensionen einschließt, konzentrierte sich die Debatte auf die Frage einer Auflösung von sozialen Klassen. Die Hauptkontroverse wurde zwischen Klassentheoretikern, die eine persistente Bedeutung der Klassen annehmen und Individualisierungstheoretikern, die eine schwindende Relevanz der Klasse unterstellen, geführt. Zentraler Punkt in der Diskussion ist dabei, ob ein Individualisierungsprozess in der Gesellschaft belegbar ist oder nicht. Demnach wurden in der empirischen Analyse dieser Fragen vornehmlich deskriptive Befunde gesucht. Die Frage nach den ursächlichen Zusammenhängen der Individualisierung wurde dagegen nur wenig untersucht, obwohl die Argumentation der Individualisierungstheoretiker den Prozess der Individualisierung auf systematische Ursachen - wie etwa eine umfassende Wohlstandssteigerung - zurückführen. Der vorliegende Band untersucht die Frage, ob Individualisierungsprozesse auf systematische Ursachen zurückgeführt werden können, die in der Diskussion nicht selten selbstverständlich und dennoch ungeprüft angeführt werden. Für die Untersuchung wurde ein internationaler Vergleich im Querschnitt gewählt. Da es sich bei den unterstellten Abhängigkeiten der Theorie nach um allgemeine Zusammenhänge handelt und nicht um zufällig in einem Staat ablaufende Entwicklungen, sollten sich die Wirkungen der Determinanten der Individualisierung auch systematisch über verschiedenen Gesellschaften hinweg zeigen lassen.

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2011

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