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Die internationalen Beziehungen des Magistrats von Berlin 1961 - 1990

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Mit der Öffnung der Mauer am 9. November 1989 und der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten am 3. Oktober 1990 begann ein neues Kapitel in der deutschen und europäischen Geschichte. Es boten sich nun neue Möglichkeiten zur Erforschung der Geschichte der DDR in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Umfangreiche Veröffentlichungen der letzten Jahre befassen sich deshalb mit der Außenpolitik der DDR in den Jahren 1949 bis 1990, ihren Organisationsstrukturen und Handlungsträgern sowie dem Einfluss von äußeren und inneren Bestimmungsfaktoren auf die jeweilige Strategie. Bei allen Studien wurde deutlich, dass die Geschichte der internationalen Beziehungen auch maßgeblich vom deutsch-deutschen Problem beeinflusst war. Beide deutsche Staaten entstanden im Ergebnis des Kalten Krieges und unterlagen mit ihrer Einordnung in die Blockpolitik von vornherein unterschiedlichen Interessen. So beanspruchte die Sowjetunion die vollständige Einordnung des sozialistischen Staates in das östliche Bündnissystem und die Abgrenzung von den kapitalistischen Staaten, besonders von der BRD. Dies grenzte die Handlungsspielräume der DDR von Anfang ein. Berlin spielte dabei immer eine zentrale Rolle, denn wie in ganz Deutschland vollzog sich der Widerspruch der östlichen und westlichen Interessen in dieser Stadt sehr deutlich. Deshalb sah die Partei- und Staatsführung der DDR - in Abstimmung mit der sowjetischen Führungsmacht - im Auf- und Ausbau von Städtebeziehungen zu westlichen und neutralen Staaten ein geeignetes Instrument zur Umsetzung ihrer außenpolitischen Zielstellungen. Bisher befassten sich nur wenige Autoren mit den Städtepartnerschaften der DDR. Noch gar nicht beleuchtet wurde die kommunale Auslandsarbeit des Magistrats von Berlin, Hauptstadt der DDR. Deshalb stand diese im Mittelpunkt der zeithistorischen Studie. Beispielhaft wird untersucht, welche kommunalen Auslandsbeziehungen der Magistrat von 1961 bis 1990 unterhielt, auf welchen Strukturen, Handlungsträgern und Instrumenten diese Kontakte basierten und welchen Beitrag sie bei der Durchsetzung zentraler außenpolitischer Zielstellungen leisteten. Als Teil der Außenpolitik der DDR waren die Auslandsbeziehungen des Magistrats geprägt von den zentralistischen Machtstrukturen des Parteiapparates der SED. Die Berliner Akteure waren stark normgeleitet, eigene Handlungsspielräume waren deshalb sehr eingeengt. Wie diese Strukturen auch im Beziehungsgeflecht der Städtepartnerschaften gewirkt und diese beeinflusst haben, wird am Beispiel der Metropolen Moskau, Paris, Neu-Delhi und Helsinki ausführlich dargestellt. Dabei repräsentieren Moskau, als „führendes“ kommunistisches Machtzentrum und Paris, als „klassische“ kapitalistische Metropole zentrale Orte des Ost-West-Konflikts. Dem gegenüber stehen Neu-Delhi für die Nichtpaktgebundenheit von Staaten und Helsinki für die europäische Neutralität. Herausgearbeitet werden die Möglichkeiten, die Widersprüche und die Grenzen der internationalen Magistratsarbeit. Dem sozialkonstruktivistischen Ansatz entsprechend wurde auch das Wirken von Einzelpersönlichkeiten analysiert. Der Erkenntniswert der Studie liegt in der Erschließung umfangreichen Archivmaterials.

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2011

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