Mecklenburg-Strelitz 1918 - 1945
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Die Autoren haben sorgfältig in Archiven recherchiert und zahlreiche Dokumente ausgewertet. Sie stellen die regionale Entwicklung in Mecklenburg-Strelitz von 1918 bis 1945 - eingeordnet in die nationale - in den Mittelpunkt ihrer Untersuchung. Die Novemberrevolution von 1918 war auch für Mecklenburg-Strelitz mit tiefgreifenden politischen, ökonomischen und sozialen Veränderungen verbunden. Die Verfasser untersuchen, wie die bis dahin tragenden Kräfte der großherzoglichen Macht die Neugestaltung des Landes unter der neuen Staatsform zu verhindern suchten, welche Verbindungen sie dabei eingingen und wie sie sich nach dem Schock wieder etablierten. Es wird die Entwicklung der Parteien, die schnelle Ausarbeitung einer Verfassung und die rasche Konstituierung des Freistaates beleuchtet. Die entscheidende Rolle spielten die Großgrundbesitzer mit ihrem antidemokratischen Denken und Handeln. Nachdem durch einen einheitlichen Generalstreik der erste Versuch der Reaktion zum Sturz der jungen Republik im Freistaat - der Kapp-Lettow-Vorbeck-Putsch - erfolgreich abgewehrt wurde, rebellierten die Untertanen weiter gegen die zunehmende Faschisierung. Das Hinwenden der reaktionären Kräfte zum Nationalsozialismus führte schließlich „zu einer Zusammenarbeit im Interesse des vom Marxismus völlig zu reinigenden Staates“ der Deutschnationalen mit den Nationalsozialisten im Landtag. Infolge dessen kam es trotz zahlreicher antifaschistischer Aktionen schon 1932 in Mecklenburg-Strelitz de facto zur Machtausübung des Faschismus bevor Adolf Hitler vom Reichspräsidenten 1933 legal zum Reichskanzler ernannt wurde. Die antifaschistischen Kräfte leisteten von Anfang an Widerstand, obwohl die Massen, geblendet vom anfänglichen Überwinden der Auswirkungen der Agrar- und Weltwirtschaftskrise, sich dem neuen Regime unterwarfen. Das Ende des Zweiten Weltkrieges war für die Bewohner des Landes zugleich der Anfang eines neuen gravierenden Umbruchs.