Die Rolle der Eigenverantwortung bei der Bewältigung einer hämatopoietischen Erkrankung
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Im vorliegenden Zusammenhang ist mit Eigenverantwortung die Befähigung des Patienten gemeint, seine persönlichen Möglichkeiten der Krankheitsbewältigung zu kennen und zu nutzen. Dementsprechend wurden 136 Patienten mit hämatopoetischer Erkrankung zu Beginn eines stationären Aufenthaltes in hoch und niedrig Eigenverantwortliche eingeteilt. Erwartet wurden für die eigenverantwortlichen Patienten eine stabilere psychische Ausgangslage und Lebensqualität sowie eine bessere Bewältigung der Stammzell- oder Knochenmarkstransplantation. Patienten mit hoher Eigenverantwortung zeigten im Fragebogen mehr Zuversicht bezüglich ihrer Heilungschancen, weniger Angst und Depressivität, waren weniger niedergeschlagen und zeigten mehr Tatendrang als Patienten mit niedriger Eigenverantwortung. Außerdem schätzten sie ihre Lebensqualität höher und ihren allgemeinen Gesundheitszustand besser ein. In der Diskussion wird ausführlich auf die Bedeutung der Eigenverantwortung für die Krankheitsbewältigung von Krebspatienten eingegangen. Insbesondere wird das Augenmerk darauf gelegt, was der Arzt zur Stärkung der Eigenverantwortung des Patienten im Klinikalltag beitragen kann.