Mission-Investing im deutschen Stiftungssektor
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AuszugDie vorliegende Publikation liefert eine – in Deutschland erstmalige – Beschreibung des wirkungsorientierten Anlageverhaltens der Stiftungen. Sie soll zugleich Impulse zur Entwicklung einer weithin getragenen Kultur von zweckbezogenen Investitionen setzen. Sie zielt also auf Verhaltensänderung und nicht bloß auf wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn, wenngleich sie sich auf wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse stützt und empirisch verlässliches Datenmaterial heranzieht. Der Begriff Mission Investing ist in Deutschland noch nicht abschließend definiert. Seine Anwendung in der Praxis ist daher schillernd, sodass es eine der zahlreichen Herausforderungen dieser Publikation bildete, eine konsensorientierte definitorische Einordnung von Ober- und Unterbegriffen vorzulegen. Insbesondere ist das Verhältnis des Begriffs zum großen Feld der Nachhaltigen Geldanlage unklar; die Autorinnen haben sich dazu entschlossen, Nachhaltige Geldanlagen als einen Durchführungsweg des Mission Investing zu betrachten. Für manchen Leser mag sich das Ergebnis dieses Ordnungsversuchs als ein originelles Experiment darstellen, das nur für den vorliegenden Zweck verwendbar ist; andere Leser mögen für den Versuch der Begriffsklärung dankbar sein und ihn für ihre eigenen Zwecke adaptieren. Die Bedeutung dieser Schrift dürfte darin liegen, dass sie womöglich zu einem Paradigmenwechsel im deutschen Stiftungssektor beitragen wird, hin zu einem ganzheitlichen Ansatz von Stiftungsmanagement, der die beiden tragenden Säulen jeder Stiftung – die Zweckverfolgung und die Vermögensbewirtschaftung – nicht mehr strikt getrennt sieht.