Die Stiftung als Unternehmensnachfolgerin
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Stiftungsstrukturen sind als Gestaltungsmittel der Unternehmensnachfolge seit jeher von besonderem Interesse und gewinnen kontinuierlich an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund untersucht der Verfasser die Eignung der rechtsfähigen Stiftung als Nachfolgerin in das Eigentum eines Unternehmens. Dabei bilden die typischen Gestaltungsziele im Zusammenhang mit der Erhaltung und Überleitung von Unternehmen im Rahmen der Generationenfolge die Leitlinie der Arbeit, anhand derer ausführlich die zivil- und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen für Stiftungen als Unternehmensnachfolgerinnen erörtert werden. Ein Vergleich der (rechtsfähigen) Stiftung zu alternativen (stiftungsähnlichen) Gestaltungen zeigt, dass im deutschen Recht kein vergleichbarer Rechtsträger existiert, der sich gleichermassen zur dauerhaften Vermögensbindung eignet. Dennoch kommt der Verfasser zu dem Ergebnis, dass es nur in engen Grenzen möglich ist, eine Stiftung auf ewig als Eigentümerin eines Unternehmens einzusetzen und zugleich die zur Fortführung eines Unternehmens unerlässliche Flexibilität aufrechtzuerhalten (Kontinuität des Unternehmensbestandes). Hingegen bieten sich verschiedenen Möglichkeiten, stiftungsgetragene Unternehmen als wirtschaftliche Existenzgrundlage einer Familie zu erhalten (Kontinuität der familiären Existenzgrundlage). Zudem beschäftigt sich der Autor mit den Folgen der Einsetzung einer Stiftung als Eigentümerin für die Unternehmensführung und deren Kontrolle sowie der Frage, inwieweit der Wegfall eines natürlichen Eigentümers durch vorausschauende Governance-Gestaltungen kompensiert werden kann (Kontinuität der Unternehmensleitung). Schliesslich erörtert der Verfasser die Folgen einer Stiftungslösung für die Unternehmensfinanzierung und untersucht das Risiko eines Liquiditätsentzugs durch erbrechtliche Ansprüche von Familienangehörigen (Finanzielle Kontinuität). Ein weiterer Abschnitt analysiert das zweckmässigste Vorgehen zur Errichtung der Stiftung als Unternehmensnachfolgerin (Stiftung unter Lebenden, Stiftung von Todes wegen oder sukzessive Umsetzung) sowie Möglichkeiten, eine implementierte Stiftungslösung anzupassen oder gar abzubrechen. Ebenso werden die Anwendungsformen der Stiftung (Familienstiftung, gemeinnützige Stiftung und „schlicht“ privatnützige Stiftung) darauf untersucht, welchen Einfluss sie auf die Einsatzmöglichkeiten von Stiftungen bei der Unternehmensnachfolge haben. Im Anschluss hieran werden die steuerrechtlichen Implikationen der verschiedenen Stiftungstypen umfassend erörtert und verglichen. Abschliessend stellt der der Verfasser die Wesensmerkmale und Strukturen der Doppelstiftung als Kombinationsmodell dar und untersucht die gesellschafts-, stiftungs- und steuerrechtlichen Gestaltungsvorgaben für ihren Einsatz im Rahmen der Unternehmensnachfolge.