Pasolini Romantico
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Pier Paolo Pasolini, Filmemacher, Schriftsteller, Essayist und Poet. Pasolini romantico geht von Pasolinis „verblendeter, kindlicher und pragmatischer Liebe zur Wirklichkeit“ und dem daraus resultierenden Traum von einem unmittelbaren, von künstlichen Zeichensystemen unverstellten künstlerischen Ausdruck aus. Aus der Unmöglichkeit der Einlösung dieses Traums resultiert die charakteristische Doppelbewegung von Mythisierung und Entweihung, die die opera omnia strukturiert. Der totale und sakrale Zugang zur Wirklichkeit trennt Pasolini vom Neorealismus und rückt ihn in die Nähe eines „grenzenlosen Realismus“ und einer „progressiven Universalpoesie“ wie sie von den Frühromantikern postuliert wurde. Pasolini romantico untersucht Pasolinis Beziehungen zur italienischen und europäischen, insbesondere deutschen Romantik. Die Rezeption der Romantik wird in ihren Kontinuitäten, Genealogien, Transformationen und Brüchen durch das ganze Werk hindurch nachgewiesen und untersucht. Dadurch wird sichtbar, wie die romantischen Impulse in den verschiedenen Phasen und Medien eine eigene poetisch-konstruktive und kritisch-reflexive Wirksamkeit entfalten. Pasolini romantico prägt den Begriff der „romantischen Regression“ und plausibilisiert, wie gerade die „regressiven Impulse“ im Spannungsfeld von Konservatismus und Fortschritt die Progression des Werkes bedingen und bestimmen. Es wird ein Denken lesbar, das den Rückgriff – als „Archaismus“ und als „Regression“ im Sinne Freuds – zu seiner wesentlichen Strategie gegen den Verlust der Wirklichkeit macht.