Der Krieg begann hinter unserem Gartenzaun
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Die kinderreiche, arme Familie Blunk wohnt in den zwanziger Jahren in Danzig. Am Abend des 31. August 1939 beobachtet die Erzählerin Hedwig wie deutsche Panzer hinter ihrem Gartenzaun auftauchen. Am nächsten Tag feuern die Soldaten die ersten Kanonenschüsse auf die Westerplatte ab. Das Feuer zum Beginn des Zweiten Weltkrieges wird vor ihren Augen eröffnet und niemand der in diesem Buch Beteiligten ahnt, was diese schreckliche Aktion noch für grausame Handlungen nach sich ziehen wird. Hedwigs ältester Bruder will dem trunksüchtigen, brutalen Vater entfliehen und meldet sich freiwillig zur Heimwehr-Danzig, die später zur SS wird. Ende 1939 schickt die NS-Regierung die Familie in das von den Deutschen besetzte Polen, in die Nähe von Thorn, um dort einen polnischen Gutshof zu bewirtschaften. Bis zum Kriegsende lebt die Familie dort einerseits wie „im Paradies“, andererseits beginnen die schrecklichen Deportationen und Ermordungen der ehemaligen polnischen Gutsbesitzer sowie der polnischen „Intelligenz“. Im Januar 1945 muss die Familie ihren Gutshof in Adamowo wieder verlassen und flieht im Winter mehrere Wochen lang mit zwei Pferdefuhrwerken von Westpreußen bis Malente in Schleswig-Holstein. Ab 1946 lebt die Großfamilie Blunk erst in einer verlassenen Fliegerbaracke und später auf ihrem Nebenerwerbshof, in einem kleinen Dorf bei Lübeck. Hier heiratet die Erzählerin Hedwig und zieht mit ihrem Ehemann nach Hamburg. Hedwig schildert ihre Erlebnisse während dieser Zeit und wie ihr Leben in den 50ern Jahren und in den 60er bis 90er Jahren weiter verlief. Ihre Tochter Marion, die Autorin, geb. 1959, beschreibt wie sie als Kriegsenkelin ihre Verwandten erlebte. Im Jahr 2014 fährt Marion in den kleinen Ort Adamowo nach Polen und sucht dort nach den Spuren ihrer Vorfahren